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Finanzlexikon: rating

rating

Rating (englisch Schätzung, Klasse, Kategorie) bezeichnet allgemein das Verfahren für die Einschätzung von Personen, Gegenständen oder Unternehmen.

Im Bankbereich: Einschätzung der Zahlungsfähigkeit eines Schuldners. Dabei werden Ratingcodes verwendet. Die Einordnung erfolgt mit eigenen Kriterien der Bank, oder wird von international tätigen Ratingagentur, wie Moody's, Standard & Poor's, oder Fitch vorgenommen.

Dabei steht AAA (sprich: triple-A) für eine hohe Bonität und C oder gar D für eine sehr schlechte. Die einzelnen Kategoriebezeichnungen unterscheiden sich von Agentur zu Agentur. So verwendet Moody's Zahlen als Zusatz, z.B. A1, A2, A3; während bei Standard & Poor's das "+" und "-" Zeichen angehangen werden, z.B. B+, B, B-.

Ratings gibt es sowohl für Unternehmen wie für Staaten. So hat z.B. Österreich ein AAA-Rating. Ein Unternehmen kann nie ein besseres Rating erreichen als der Staat, in welchem es ansässig ist.

In der Regel gilt, dass Schuldner mit besserem Rating sich zu besseren Konditionen Kapital verschaffen kann. Andersherum gilt, daß man von Schuldnern mit schlechtem Rating eine höhere Rendite erwirtschaften kann, wobei die Wahrscheinlichkeit für einen Zahlungsausfall (Bonitätsrisiko) allerdings viel höher ist.

Ein down-grading bezüglich des Ratings hat folglich häufig einen katastrophalen Effekt auf Unternehmen wie auch Staaten, die für ihre Kapitalbedürfnisse plötzlich mehr Rendite bieten müssen. Um das Rating gab auch es schon häufig heftige Auseinandersetzungen zwischen der Rating-Agentur und dem beurteilten Unternehmen.

Die Kosten des Ratings sind vom zu beurteilenden Unternehmen zu tragen. Es ist jedoch besser, ein schlechtes Rating zu haben als keines, da viele Investoren Schuldner ohne Rating ignorieren. Besonders in den USA hat das Rating schon eine lange Tradition und es ist so gut wie unmöglich, ohne Rating Kapital aufzunehmen. Deshalb sind mittlerweile auch die meisten namhaften europäischen Unternehmen vom Rating erfaßt.

Institutionelle Investoren wie z.B. Pensionskassen sind per Gesetz oder durch ihre eigenen Statuten dazu verpflichtet, nur Anleihen von Schuldnern zu kaufen, die ein bestimmtes Mindestrating haben.

Änderungen des Ratings eines Staates oder Unternehmens kündigen sich in der Regel schon lange vor Veröffentlichung des eigentlichen Rating-Bericht an. Deshalb kann man davon ausgehen, daß sich die Preise der Anleihen spätestens sechs Monate vor Veröffentlichung des Rating-Berichts bereits an die neue Einschätzung angepaßt haben; dies stützt im Übrigen die These von der mittelstarken Markteffizienz.

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